Am ersten Mai-Wochenende war es endlich soweit, die erste Flugreise für Alexander. Um ihn an das Fliegen heran zu führen, sollte es mal für ein Wochenende nach Wien gehen. Wie das nun einmal so ist, wenn man das erste Mal nicht mit dem Auto mit einem Baby verreist, ist das Packen ein wenig stressvoller und so ging es dann knapp über 2 Stunden vor Abflug endlich von unserer Wohnung los in Richtung Flughafen. Glücklicherweise gab es nur wenig Verkehr, so dass wir nicht Gefahr gelaufen sind den Flug zu verpassen 🙂
58 Minuten vor Abflug standen wir dann am Check-In Schalter, nur um dort zu hören, dass wir zwei Minuten zu spät wären, um an diesem Schalter unser Gepäck aufzugeben. Der mürrische Angestellte war dann aber doch ein wenig freundlicher, als ich bemerkt hatte, dass wir dank eines Angebots während des Online-Checkins am Tag zuvor in Business Class gebucht waren und da diese zwei Minuten nicht so ins Gewicht fallen. Innerhalb Europas macht das Buchen von Business Class meines Erachtens wenig Sinn, da man außer einem freien Nebensitz und ein wenig besserem Essen keine Extras während des Fluges hat, aber ich wollte, dass mein Sohn von nun an immer sagen kann, dass sein erster Flug in Business Class gewesen ist 😉
Nach einem kurzen Lounge-Aufenthalt ging es dann auch gleich ans Gate – bei der Security musste Alexander aber seine Mütze abnehmen, da man wohl Angst hatte, dass er Sprengstoff oder ähnliches darunter schmuggeln wollte 🙂
Wir waren natürlich ein wenig nervös, wie der erste Flug verlaufen würde. Vorsorgliche Entschuldigungsschreiben für etwaige Störungen kamen gar nicht erst in Frage, wir haben nur gehofft, dass er während Start und Landung schön trinkt und dadurch keine Probleme mit dem Druckausgleich bekommt. Was soll ich sagen, es hat hervorragend geklappt.
Dank unseres späten Eintreffens am Flughafen kam ich nicht so recht dazu etwas zu frühstücken, aber da ich bisher nur positives über das Catering an Bord von Austrian Airlines gehört hatte, war ich guter Dinge. Als ich bei den übrigen Passagieren dann den Kaiserschmarn gesehen hatte, hatte ich mich schon gefreut, aber wir wurden dann böse enttäuscht. Selbst mit knapp 24 Stunden Vorlauf bezüglich unseres Upgrades war Austrian scheinbar außerstande zwei zusätzliche Mahlzeiten für den Flug zu catern, so dass wir dann mit einer Behelfsmahlzeit vorlieb nehmen mussten.
Pünktlich gelandet, das Gepäck inklusive Kinderwagen wurde auch geliefert und dann ging es mit dem Bus in Richtung Hotel, dem Hilton Vienna Danube Waterfront, welches im Frühjahrssaal relativ günstig erhältlich gewesen ist. Wir hatten ein normales Zimmer mit zwei Doppelbetten, welche zusammen geschoben eine große Krabbelfläche für Alexander ergeben haben. Am meisten Gefallen hatte er allerdings an der Aussicht in der Executive Lounge sowie den dort erhältlichen Bahlsen Butterblätter Keksen gefunden – ganz der Papa, lebt auch er nicht nur vom Brot 😉
Sightseeing mit einem Baby mit ein wenig Schlafmangelist ein wenig suboptimal, so dass wir von Wien nicht ganz so viel zu sehen bekamen, wie ich eigentlich gehofft hatte. Neben dem nicht weiter sehenswerten Mozarthaus ging es am Samstag mal kurz, sehr zum Leidwesen meiner anwesenden Eltern (Leidwesen bezieht sich auf kurz, nicht auf Zoo), in den Zoo, um im Schnelldurchlauf Koalas, Pandas, Kängurus, Löwen, Tiger, Eisbären, Pinguine, Zebras und Elefanten zu sehen.
Anschließend mussten wir in ein urtypisch österreichisches Lokal, T.G.I. Fridays, um dort uns mit 300 Gramm Steaks als Appetizer für das Abendessen warm zu machen. Die Steaks waren sehr lecker, aber das Preisniveau ist schon sehr hoch – da lohnt sich fast schon ein Kurztrip in die USA 🙂
Nach ein wenig mehr Sightseeing gab es am Abend noch Wiener Schnitzel, welches wir allerdings in Berlin schon besser gegessen haben. Am Sonntag sollte es dann wieder mit dem Bus zurück zum Flughafen gehen, allerdings mussten wir dann feststellen, dass ausgerechnet am 3. Mai wegen einem Radrennen unsere Busstation außer Betrieb war und wir kurzfristig auf U-Bahn und Zug umsatteln mussten.
Da wir dieses Mal ein wenig mehr Zeit hatten, wollten wir eigentlich das Do&Co Catering in der Lounge genießen, allerdings war das Speiseangebot eher mau. So musste es eine Mischung aus Coca Cola und Mousse au Chocolat tun 🙂
Anschließend ging es zum Gate, um dann auf dem Rückflug Alexander die Annehmlichkeiten der Economy Class näher zu bringen. Beim Einsteigen wurden dann unsere Tickets nicht akzeptiert und wir standen eine Weile am Rand und konnten anderen Leuten beim Einsteigen zu schauen, bevor uns dann gesagt wurde, dass der Flug überbucht sei und wir daher in die Business Class geupgraded wurden. Das ist mir in meinen 36 Jahren vorher noch nie passiert, mein Sohn schafft dies bereits bei seinem ersten Versuch Economy zu fliegen. Mein Sohn müsste man sein!!!
Anders als auf dem Hinflug war er allerdings ein wenig quängelig, aber das änderte sich schlagartig während des Steigflugs, als die Müdigkeit gesiegt hatte und er den kompletten Flug auf meinen Armen geschlafen hat. Auch anders als auf dem Hinflug gab es für uns Business Class Essen (irgendein Fisch und ein Nachtisch mit Schokolade), nur leider hatte ich keine Hand frei, um zu essen. So musste ich dann von meiner Frau fürsorglich gefüttert werden und konnte, trotz Stirnrunzeln der Stewardess, mit Hilfe eines Strohhalms auch was trinken.
Mit knapp 10 Minuten Verspätung kamen wir in Berlin an und auch das Gepäck schaffte es zurück 🙂 Jetzt heißt es kurz durchschnaufen, bevor es dann gleich auf die nächste Reise gehen wird – und dieses Mal ist Economy Pflicht, da AirBerlin im Normalfall innerhalb Europas gar nichts anderes anbietet – armer Alexander 😉