Letztes Wochenende war es mal wieder soweit, ein Kurztrip nach Deutschland stand auf dem Programm. Da der Grund der Reise eine Fortbildung war, stand leider Economy auf dem Flugticket. Der Hinflug war mit United von El Paso via Houston und Washington nach München und der Rückflug mit Lufthansa von München nach Chicago und von dort mit United zurück nach El Paso.
Da der Flug erst zehn Tage vor Abflug gebucht werden konnte, war er mit knapp 1700$ ein wahres Schnäppchen und mein übliches Auswählen der Sitzplätze musste mangels brauchbarer Optionen leider entfallen. Bevor ich mir freiwillig in der letzten Sitzreihe einen Platz aussuche oder einen schön kuschligen Mittelplatz weiter vorne, lasse ich es lieber mal drauf ankommen und erst beim Check-In zu sehen, was möglich ist. Um das Fazit vorweg zu nehmen – mal gewinnt man, mal verliert man. Das große Ziel bestand natürlich darin, dass ich dank des Star Alliance Gold Status kostenlos bei United bei den Flügen von Houston nach Washington und insbesondere nach München einen Sitzplatz im Economy Plus Bereich erhalte.
Genau 24 Stunden vor Abflug habe ich dann mit Hilfe der United iPhone App versucht einzuchecken, was natürlich wegen der nicht erfolgten Passkontrolle wieder gescheitert ist. Dafür konnte ich mein erstes Ziel erfolgreich erledigen, ein Fensterplatz in Economy Plus für den Flug von Washington nach München und bislang leider ein Mittelplatz für den 3 Stunden Flug nach Washington. Also am Nachmittag nochmals am Computer die Reservierung aufgerufen und auf einmal konnte ich für den Flug nach Washington einen Notausgangplatz reservieren – juhu. Seltsam war nur, dass weder der am Morgen ausgewählte Platz für den Flug nach Houston noch der Mittelplatz nach Washington angezeigt wurde, nur der Sitzplatz nach München. Ich hatte mich aber zu früh über meinen Notausgangplatz gefreut, da am nächsten Morgen, beim Einchecken, die Bordkarte nach Washington keinen Notausgang ausgeworfen hat, sondern den tollen Mittelplatz – und da das Flugzeug bis auf den letzten Platz belegt war, gab es auch keine Chance da irgendwas zu verbessern.
Eigentlich wollte ich nur mit Handgepäck reisen, aber da ich meinen Eltern etwas mitbringen sollte, was ich unmöglich ins Handgepäck tun konnte, habe ich mit entschieden doch nicht alles ins Handgepäck zu stopfen, sondern da nur das nötigste reinzutun. Rückblickend war dies natürlich ein Fehler, da ich Samstag früh in El Paso mein Gepäck aufgegeben habe, aber erst Freitag mittag in München wiedergesehen habe. Da wurde es auch nichts mit dem Mitbringsel für meine Eltern. Aber dazu später mehr.
Entgegen meiner letzten Flüge mit United gab es dieses Mal keine Probleme mit Verspätungen, alle Flüge gingen überpünktlich raus und waren auch überpünktlich am Zielort. Ungünstig war natürlich, dass sowohl der Flug nach Houston als auch nach Washington komplett ausgebucht war und auf dem Flug nach München gab es nur eine handvoll freier Sitzplätze in Economy, der Rest war auch komplett ausgebucht.
Die Flüge waren sehr ereignisarm und auch die “Lounges” (United Club) in Houston und Washington waren wie immer nicht der Rede wert. Einzig das Umsteigen in Washington kam mir nicht wie ein normales Umsteigen vor, ich hab mich eher wie im Hühnerstall gefühlt, da das ganze Terminal total überfüllt war. Aus diesem Grund hatte ich auch keine Lust für eine halbe Stunde oder so das Terminal zu wechseln und auf einen kurzweiligen Besuch in der Lufthansa Senator Lounge zu hoffen.
Ich war froh, dass ich den Economy Plus Platz erhalten hatte, da ich da wenigstens in der Lage bin meine Beine auszustrecken. Aber irgendwie half das alles nichts, da der Sitz total unbequem war. Im Gegensatz zu meinem knapp 16 Stunden Flug in Economy neulich nach Hong Kong, bei dem ich keinen Grund zum Klagen hatte, konnte ich dieses Mal schon nach gut 3 Stunden es kaum erwarten endlich aus dem Flugzeug rauszukommen. Mir tat so ziemlich jeder Muskel, Knochen und jede Sehne weh, meine Hände und Füße waren angeschwollen und ich musste das Kissen als Sitzunterlage verwenden, da ich es anders einfach nicht ausgehalten hätte. Nachdem ich dann irgendwann endlich ein wenig wegschlummern konnte, wurde ich vom Geruch des fantastischen Frühstücks geweckt (ja, das ist ironisch gemeint). Es gab einen Joghurt von der Sorte, die es auch in den United Clubs gibt und dort mittels Eiswürfel gekühlt werden, und ein kleines Stück Gepäck der Größe einer Kreditkarte. Wow. Glücklicherweise kamen wir eine halbe Stunde vor der angegebenen Zeit in München an und ich war endlich erlöst.
Dann begann das Drama mit meinem Gepäck. Nach langem Warten am Gepäckband kam die Gewissheit, dass mein Gepäck endlich mal wieder verloren ging – das hatte ich ja schon seit einem Jahr nicht mehr gehabt. Also ab zur Lufthansagepäcksverluststelle und die wirklich freundliche Mitarbeiterin stellte schnell fest, dass mein Gepäck noch in Houston steht. Hmm, scheinbar waren knapp 2 Stunden Zeit fürs Umsteigen nicht genug, damit mein Gepäck es auch schafft. Wahrscheinlich nutzt United aber auch den Priorityaufkleber um zu selektieren, was man besser mal stehen lässt – wer weiß.
Laut einer Mitteilung im System sollte mein Gepäck via Newark nach München kommen, allerdings erst am Montag. Nachdem ich am Montag den ganzen Tag nichts von denen gehört habe, versuchte ich mittels Anruf weitere Informationen zu erhalten, aber in München war entweder besetzt oder es hat keiner abgenommen. Dazu kam noch, dass ich mit meiner Referenznummer online nicht nach meinem Gepäck schauen konnte, da ich immer die Meldung erhalten habe, dass es diese Referenznummer nicht gibt. Also neuer Versuch, ich rufe mal die Nummer von United in Frankfurt an. Was für eine Zeitverschwendung, da mir die Dame mit dem stark osteuropäischen Akzent nicht helfen konnte oder wollte und mich nur an die Telefonnummer in den USA von United verwiesen hat.
Dienstag früh kam ein Anruf, der mich erfreute, da mein Gepäck geliefert werde sollte. Da ich von früh bis spät unterwegs war, konnte ich nur hoffen, dass sich irgend jemand auf der großen Bundeswehreinrichtung in Fürstenfeldbruck (z.B. die Poststelle) dazu erbarmt, mein Gepäck anzunehmen – doch weit gefehlt, am Abend erhielt ich einen Anruf, der mir mitteilte, dass mein Gepäck wieder in München am Flughafen ist. Nachdem ich die zwei kommenden Tage auch immer unterwegs war, haben wir uns dann darauf geeinigt, dass ich mein Gepäck am Freitag abhole und danach es direkt wieder einchecken kann. Als ich am Freitag da aufgeschlagen bin, musste ich nicht einmal meine Referenznummer zeigen und die Dame auch nicht nachschauen, ob sie Gepäck für mich haben, das Nennen meines Nachnamens reichte dazu vollkommen aus 🙂