Heute war es soweit, nicht nur mein erster Wettkampf des noch jungen Jahres 2014, sondern auch mein allererster Treppenlauf. Früher hätte ich bestimmt für so etwas eine andere Plattform gesucht und hätte mit dem Treppenlauf im Empire State Building in New York begonnen, aber man wird ja auch älter usw 😉
Was lag also näher als es mit einem Wettkampf in unmittelbarer Nähe zu versuchen, dem 14. Tower-Run im höchsten Wohnhaus in Berlin? Und es sind ja nur 400m zum Warm werden, bevor dann 465 Stufen, verteilt auf 29 Stockwerke in Angriff genommen werden – so schwer kann das ja nicht sein 😉 Und für nur vier Euro Startgeld ein echtes Schnäppchen.
Mein Training bestand hauptsächlich darin, dass meine Frau und ich während der Kreuzfahrt meistens nur die Treppen benutzt haben, aber dies im Gehtempo und nicht im Laufschritt – aber im Vergleich zu früher immerhin so etwas wie eine Vorbereitung.
Als ich dann am Hochhaus angekommen bin, war der Wettkampf schon im vollen Gang und wegen der großen Teilnehmerzahl – 200 Personen, ausgebucht – auf mehrere Läufe aufgeteilt. Ich fand mich im vierten von fünf Läufen zusammen mit allen anderen 30 – 40 jährigen Männern wieder – einige von denen hatten sich wohl viel vorgenommen, da sie sich sogar aufgewärmt und eingelaufen haben, was für mich ja beinahe schon als schummeln zählt.
Pünktlich um 12 ging es los und die 400m auf dem Parkplatz waren schnell gelaufen, bevor es dann ab ans Leiden ging, den Treppenstufen. Die ersten paar Stufen hab ich noch einzeln genommen, aber dies schnell auf zwei Stufen umgestellt. Mein großes Ziel war es mindestens drei Stockwerke “hochzufliegen”, bevor meine Beine dann keine Lust mehr auf das Rennen haben und sich aufs Gehen einigen. Dieses Ziel hab ich geschafft, aber nach dem siebten Stockwerk wusste ich, dass dies dann doch eher nicht meine Sportart sein wird. Das Laktat hat wohl einen Flashmob in meinen Oberschenkeln veranstaltet, anders kann ich es mir nicht erklären, wie so schnell so viel Laktat da sein konnte. Und meine Lunge hatte scheinbar auch andere Pläne als meinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen. So wurde dann meine Steiggeschwindigkeit exponentiell langsamer, bis ich schon stark und laut am Schnaufen gewesen bin und nur noch das Ende herbei gesehnt habe. Irgendwann war dann auch endlich das 29. Stockwerk und somit das Ziel erreicht. Dort gab es nicht nur eine Urkunde, sondern auch noch eine Medaille – hätte ich nicht erwartet, aber hat mich gefreut.
Geschnauft hab ich noch einige Zeit wie verrückt und es hat noch sehr lange gedauert, bis ich beim Schnaufen nicht mehr so etwas wie Leere im Brustkorb gespürt habe. Keine Ahnung was meine Lunge die ganze Zeit getan hat, aber gearbeitet kann sie zumindest in meinem Körper nicht haben! 😉
Und was ist jetzt die Moral von der Geschichte? Relativ einfach, Treppenlauf und ich sind wohl nicht für einander geschaffen 🙂