Meine erste Weltreise – Cairns


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Am 7. August, kurz vor 6 Uhr früh, war es endlich soweit, ich bin in Australien gelandet und erstaunlicherweise war ich nach nicht einmal 10 Minuten durch die Immigration sowie den Zoll durch (selbst meine japanischen Grüne Tee Kekse mit Schokostückchen durfte ich einführen).

Dann ging es zur Jugendherberge und als ich davor stand war mein erster Gedanke “Oh Gott, was hast du dir denn da nun wieder rausgesucht, aber für 9  Euro die Nacht kann man ja auch nicht zu viel erwarten”. Ganz so schlimm war es ja dann auch nicht, ich bin ja schon das allerniedrigste Niveau von Aufenthalten auf Kreta gewohnt (und hier gibt es maximal Miniameisen im Bad und keine Kakerlaken und die Betten sind auch besser). Da mein erster “Termin” erst um 12:30 war, hab ich mir vorher mal ein wenig Cairns angeschaut und bin an der Strandpromenade spazieren gegangen.

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Das reinste Touristennest. Angeblich ziehen die ganzen Einheimischen schon weg, weil sie es nicht mehr aushalten. Kann ich irgendwie gut verstehen. Von der Landschaft konnte man in der Stadt an sich nur wenig sehen.

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Dann war es endlich soweit und ich wurde abgeholt und zum ersten großen Abenteuer in Australien gebracht. Skydiving aus 14.000ft (4242m), wenn auch nur als Tandemsprung. Das Schlimmste war das Warten, bis endlich das Anlegen des Gurtzeugs losging und wir dann im Fahrzeug zum Flughafen saßen. Ich hatte dann das Glück, dass mein Hintermann wohl der erfahrenste war und wir somit als letztes der fünf Paare eingestiegen sind und damit auch als erstes aussteigen durften. Ich wurde dann doch ein wenig nervös, als bei ca. 13.500ft die Tür neben mir langsam aufging und ich zum Ausgang rutschen sollte und meine Füße aus die Metallstange unter der Tür stellen sollte.

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Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber schon meinen Hintermann äußerst fest an mich gegurtet gehabt. Um einem Mut zu machen wurde vorher noch gesagt, dass Rafting viel gefährlicher sei als Skydiving – da hab ich mich schon mal gleich viel mehr auf Mittwoch gefreut. Ein leicht mulmiges Gefühl hatte ich dann schon, als ich von hinten leicht gedrückt wurde und ich auf einmal nicht mal mehr die Metallstange unter meinen Füßen hatte und kurze Zeit später ging es dann auch mit 200km/h dem Erdboden entgegen.

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Wenn man dabei nicht krampfhaft versucht seine Gesichtszüge anzuspannen, dann werden einem auf brutale Art und Weise die Falten aus dem Gesicht geblasen. Es machte allerdings auch verdammt viel Spaß. Der Spaß hat nur in dem Moment aufgehört, als bei 5000ft die Leine gezogen wurde und der Fallschirm aufging.

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Uhhhh, das zog zwischen den Beinen und schlagartig mußte ich auch einen Druckausgleich für die Ohren durchführen, was mir beim freien Fall gar nicht aufgefallen war. Witzig war es dann, als mein Hintermann mir zwei meiner Seile in die Hand gegeben hat und meinte, dass ich sie mal eben festhalten solle, damit er es für mich bequemer macht. Da hat er dann ein paar Halterungen gelöst und ich bin einige Zentimeter nach unten gesackt. Im ersten Augenblick ein sehr unangenehmes Gefühl, da man ja nicht weiß, ob man gehalten wird. Aber es ging ja gut 🙂

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Der letzte spannende Moment waren dann die letzten Meter vor der Landung (eine Po-Landung war geplant, da am sichersten), als wir noch zu hoch waren und er dann an den leinen gezogen hat und wir schlagartig mehrere Meter abgesackt sind. Ich hab einfach nur meine Beine nach oben gestreckt und gespannt gewartet was passieren wird. Es war ne sanfte Landung.

Ich könnt ja jetzt noch schreiben, dass sich die Hintermänner hinterher noch unterhalten haben, wie extrem windig es doch war und es langsam schon grenzwertig wurde, da man ohne das nötige Gewicht kaum noch richtig lenken kann (sowas wußte ich ja schon vorher und hab mir nur deswegen in den letzten Wochen ein paar Kilo angegessen – ich hab nur an meine eigene Sicherheit gedacht 🙂 ), aber ich lass das lieber, da sonst meine Mutter wieder so ängstlich wird. Vom Sprung hab ich auch noch ein tolles Video, aber die DVD wird in meinen persönlichen Giftschrank gesperrt werden und wohl niemand zu sehen kriegen. Das will ich niemanden antun, vor allem nicht mir selbst.

Am Abend hatte ich dann noch ein ganz brauchbares 350gr Rumpsteak mit Pfeffersoße und Pommes für 4 Euro (dank eines Gutscheins, sonst hätt ich doch gar 7 Euro für zahlen müssen). Anschließend bin ich zeitig ins Bett, da ich doch recht müde war.

Am nächsten Morgen freute ich mich schon auf den Tag, da ein Trip in den Regenwald und zum Great Barrier Reef zum Schnorcheln anstand. Dazu ging es in der früh erst einmal mit nem Zug über eine altertümliche Strecke zu einem kleinen Dorf inmitten des Regenwaldes, wo ich mich nach 45minütigen Aufenthalt wieder auf den Rückweg gemacht hab und dieses Mal nicht mit dem Zug, sondern mit einer kleinen Gondel knapp oberhalb des Regenwalds.

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Das bot hochinteressante Einblicke, wobei man nie bis zum Boden durchschauen konnte.

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Eigentlich sind meine beiden Programmpunkte jeweils Tagesausflüge und da ich ja sehr begrenzt Zeit hab, hab ich auf ein Spezialangebot zurückgegriffen, um dies zu kombinieren. So ging es dann nicht mit dem Schiff mehrere Stunden lang hinaus, sondern stilecht mit dem Hubschrauber (und wenn man bedenkt, dass dies auf diese Weise nur minimal teurer ist als beide Tagesausflüge zusammen, frag ich mich echt, wieso es nicht mehr machen, aber mir soll es recht sein).

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Ich hatte dann das Glück, dass ich vorne neben dem Piloten Platz nehmen durfte und somit eine super Aussicht hatte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERANach knapp 30minütigen Flug sind wir dann auf ner schwimmfähigen Landeplattform direkt neben dem Tauchboot gelandet und waren direkt auf dem Great Barrier Reef.

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Nach einem kurzen Mittagessen ging es dann ab ins Wasser. Während die anderen so feige waren und sich mit nem Neoprenanzug zusätzliche Wärme sichern wollten, hab ich dankend darauf verzichtet. Wie bereits beim Skydiven erwähnt, verfüge ich ja über naturgegebene Isolationsschichten. Und es waren auch nur die ersten 10 Sekunden ein wenig frisch, danach war es sehr angenehm zum planschen. Wie bereits bei jedem Versuch, den ich bislang unternommen hab, hab ich mich auch dieses Mal nicht mit dem Schnorchel anfreunden können. Irgendwie krieg ich dadurch nie so Luft, daß ich wirklich meinen Kopf unter Wasser halten kann . So hab ich dann auf die gute alte Luftanhaltmethode zurückgegriffen und hab halt immer so nach 30-45 Sekunden mal wieder den Kopf gehoben und geatmet.

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Nach dem Tauchen ging es dann mit dem Schnellboot zurück und dank des Windes ging es teilweise ziemlich heftig zur Sache 🙂 Am Abend war ich dann mal Fisch essen und das meiste davon war sehr lecker. Und wenn ich bedenke, daß ich für den Preis in Leck gerade mal meine gebackene Ente beim Chinesen bekomm, wurde mir wieder bewußt, wie……. (die Gedanken führe ich nicht näher aus).

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Am 9. August mußte ich wieder früh raus, da ich bereits um 6:30 abgeholt wurde für meinen 5 Stunden Rafting Trip. Nachdem es leider mit meiner Rafting Tour in Christchurch nicht geklappt hat, da es dort noch zu kalt ist und viel zu viel Schnee liegt, mußte ich leider auf das Vergnügen von Schwierigkeitsstufe 5 (von 6 möglichen) verzichten und mit 4 vorlieb nehmen. Nach knapp 2 Stunden Busfahrt waren wir dann auch endlich am Tully River, wo dann die gut 70 Touris und ich aufs Wasser losgelassen wurden. Ich teilte mir das Boot zusammen mit einer vierköpfigen polnischen Familie aus Warschau und 2 Mädels aus Irland und unserem Guide.

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Das ganze war zwar sehr spaßig (und auch äußerst frisch und windig), aber den erhofften Kick hat es leider nicht gebracht. Jetzt würd ich gerne wissen, ob das bei Stufe 5 wirklich viel härter wäre, aber großartig vorstellen kann ich mir das nicht. Es kann auch sein, dass es Jahreszeiten bedingt zur Zeit ein wenig zahmer ist, aber da der Guide ständig maßlos übertrieben hat, kann ich seine Geschichten nur schwer einordnen.

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Einmal sind wir sogar gekentert, aber das war auch genau so geplant vom Guide.

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Abends hab ich dann erst einmal meine Wäsche gewaschen, damit ich wieder ein größeres Arsenal an Kleidung zur Verfügung hab. Morgen beginnt mein 32stündiger Bustrip nach Brisbane. Irgendwie graut es mich jetzt schon davor und ich bin gespannt, wie ich das überstehen werde.

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