Meine erste Weltreise – Auckland Teil 2

Auf den 20. August hab ich mich so mit am meisten gefreut und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Was hab ich also den lieben langen Tag lang gemacht? Ein wenig Sightseeing, Wäsche waschen, bei strömenden Regen durch Auckland gewandert und am späten Abend meinen Mietwagen abgeholt. Wie man sich vielleicht ein wenig denken kann war dies nicht zwingend das, was ich geplant hatte. Was war also passiert?

Ich hatte eine Bestätigungsmail für einen Canyoning Trip, die aussagte, dass ich um 10 Uhr vom Skytower abgeholt werde. Um 9.45 war ich dann auch da und hab gewartet. Es wurde 10, es wurde 10:15 und niemand ist aufgetaucht. Also hab ich erst einmal die beiden Telefonnummern angerufen, die ich von der Firma hatte. Immer nur Anrufbeantworter, die mir nicht wirklich weitergeholfen haben. Also was tunß Richtig, erst mal ein wenig länger warten bis 10:30, dann bin ich ins Touristenbüro gegangen und hab die um Hilfe gebeten. Die haben dann auch gleich in ihrem Computer nach der Firma gesucht und sie dort auch gefunden, aber alle Telefonnummern, die bei ihnen im System angegeben waren, haben entweder die Stimme vom Anrufbeantworter ans Telefon gebracht oder die Rezeption einer Wohnsiedlung. Also konnten sie mir auch nicht weiterhelfen. Ich bin dann also mit einem richtig dicken Hals zurück in die Jugendherberge und dort wurde mir dann an der Rezeption ein Zettel in die Hand gedrückt, der mir mitgeteilt hat, dass mein Trip gecancelt wurde und dies war wohl schon gestern geschehen. Na zum Glück hat man mir das ja umgehend mitgeteilt – grrrrrrrrr. Hätte ich es nämlich gestern schon gewusst, dann hätte ich durchaus noch was anderes finden können, was ich hätte tun können. So blieb mir nur die Stadt unter Regen und Wind.

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Ok, etwas gutes hatte das ganze. So hab ich beim Stöbern in nem Musikladen endlich die eine Musik DVD mit nem Video drauf gefunden, welche ich schon seit über 2 Jahren vergebens gesucht hatte. Am Abend ging es dann mal per Bus raus zum Flughafen um dort meinen Mietwagen in Empfang zu nehmen. Das ging auch alles problemlos und nach ner halben Stunde Fahrt war ich auch wieder in der Jugendherberge angekommen.

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Am nächsten Tag stand ein Trip an, der den Mietwagen erfordert hat. Nach 2,5 Stunden Fahrt durch dicken Nebel (gut 70-100m Sicht hatte man schon) kam ich dann auch in Waitomo bei den berühmten Glühwürmchenhöhlen an. Dort hatte ich mich für zwei Halbtagestouren angemeldet.

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OLYMPUS DIGITAL CAMERAVormittags stand TumuTumu Toobing auf dem Programm, am Nachmittag dann die Haggas Honking Holes. Man schimpft das erste teilweise auch Black Water Rafting, aber im Prinzip ist das sehr irre führend. Nachdem man sich in Neoprenanzüge, Helme mit Lampe und Gummistiefel gequetscht hatte, ging es dann auch los und man klettert durch sehr enge Höhlen an Leitern hinab, bevor man dann auch schon bald intensiven Kontakt mit dem Wasser bekommt. Das Wasser soll angeblich heute recht warm gewesen sein mit knapp 10 Grad. Gehend, kriechend, schwimmend und auf Gummireifen durchs Wasser treibend ging es dann durch die Höhlen, die auch sehr viele Tropfsteine zu bieten hatte, die man durchaus als Musikinstrumente gebrauchen kann. Nach gut 2 Stunden kamen wir wieder zurück an die Erdoberfläche und hatte in dieser Zeit gut 900m zurückgelegt. Dann ging es endlich unter die wohlverdiente warme Dusche.

2006 Weltreise 114 Auckland 14

Am Nachmittag stand dann die zweite Tour an, die mit dem höheren “Rambo-Rating” :-). Während es bei der ersten Tour 9 Teilnehmer und 2 Guides gab, waren es bei der zweiten nur 3 (ein portugiesisches Ehepaar und ich sowie 3 Guides). Ich war zwar sehr erstaunt, als die Frau auf dem Infobogen angegeben hat, dass sie an Klaustrophobie leidet und dennoch da mit will, aber jedem das seine. Schon beim Erklären der Handhabung der Sicherheitsausrüstung fürs Abseilen hätte ich sie am liebsten die nicht vorhandene Klippe urntergeschubst, da sie so verdammt langsam war. Noch vorm Höhleneingang hat sie dann auch schon Angst bekommen und nachdem sie die ersten zwei Leitern hinab gestiegen war, hatte sie auch schon zu viel Angst und ist umgekehrt. Da waren es dann nur noch 4, da ein Guide sie begleitet hat.

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Dann ging der Spaß endlich los, erst einmal im Dunkeln eine gut 22m hohe Felswand abseilen und kurz darauf noch zwei weitere (aber kürzere) Abseilvorgänge, die allerdings dann in Wasserfällen stattgefunden haben – es war aufregend, prickelnd und auf jeden Fall erfrischend :-). Danach wurde es zum Abseilen zu eng, da wurde man dann nen kleinen Wasserfall am Seil hinabgelassen, also sich einfach ans Seil hängen, Beine zusammen, Hände auf den Kopf und dann läßt der Guide einen mehr oder weniger runterplumpsen ins Wasser…brrrrrrrrrrrrr.

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Unten angelangt beginnt dann das Kriechen und Gleiten unter Tropfsteine und Glühwürmchen hindurch, bevor dann so langsam der Aufstieg wieder losging. Ich fand es teilweise schon ziemlich scheiße in diesen Gummistiefeln Felswände hochklettern zu müssen, aber wie durch ein Wunder ist man nie weggerutscht. Als wir dann wieder zurück an die Erdoberfläche gekommen sind, hat sich Neuseeland von seiner schönsten Seite gezeigt, nämlich im strömenden Regen. Nach einer heißen Dusche ging es dann auch wieder ab ins Auto und bei Nacht und Regen zurück nach Auckland, wo es immer noch geregnet hat. Auf dem Weg dorthin mußte ich feststellen, dass die Reiseführer immer lügen, wenn sie schreiben, dass Neuseeländer defensiv Auto fahren, sie fahren in etwa so Auto wie Amis bei Regen oder Schnee….furchtbar ist das.

Mein heutiger Tag, der mit dem Flug um 18 Uhr von Auckland nach Los Angeles endet (zumindest von neuseeländischer Zeit her), sah eigentlich vor, dass ich mit meinem Auto in den Norden Neuseelands fahr, nach Pahia, und dort einen Bootstrip unternehme durch das bekannte “Hole in the Rock”. Aber dank längerer Eincheckzeiten für Flüge in die USA nach den Vorfällen in jüngster Vergangenheit konnte ich mich von dem Ausflug verabschieden, da ich sonst auf ideale Verkehrsbedingungen hätte hoffen müssen und darauf, dass die Schlange am Schalter beim Flughafen nicht zu lange ist; sonst würde der Flug ohne mich stattfinden. Ich wollte mein Glück aber auch nicht überstrapazieren und hab so den Ausflug lieber gecancelt und dann versucht ein Ausweichprogramm auf die Beine zu stellen. Aber außer irgendwelchen scheiß Anrufbeantwortern hab ich nichts und niemanden erreichen können. Und auf das Erkunden der nahe Aucklands gelegenen Inseln hatte ich dank des anhaltenden Regens erst recht keine Lust. So wollte ich dann Superman noch eine Chance geben und hab mir den Film als IMAX 3D Film angeschaut – naja, dieses Mal war ich nicht müde, aber gut war der Film dennoch nicht. Als ich dann noch vom Parkwächter abgezockt wurde, wurde es echt Zeit, dass ich mich aus dem Land verabschiede. Einen Stau auf der Fahrt zur Autobahn und ner guten Stunde Warten in der Schlange später war ich dann auch endlich eingecheckt, nur um dann feststellen zu müssen, dass ich nun noch 25 Dollar bezahlen muß als Ausreisegebühr. Ich freu mich auf die USA, trotz der mehrfachen Sicherheitsüberprüfung auf dem Weg zum Abfluggate!!!

Fazit:

Neuseeland ist wie eine sehr schöne Frau: sehr nett anzusehen, aber mit unheimlich vielen Tücken versehen! Oder es war die Rache, weil ich wohl zu den wenigen Leuten auf der Welt gehöre, die keine Herr der Ringe Fans sind. Landschaftlich hab ich bisher selten was gesehen, was schöner ist, aber teilweise war ich von den Leuten schon ein wenig überrascht. Sie hängen zwar noch mehr vom Tourismus ab, aber die Australier kamen mir erheblich freundlicher rüber und bei vielen Sachen einfach auch professioneller. Aber ich glaub ich muß da noch längere Studien durchführen, bevor ich da ein endgültiges Urteil fällen  kann 🙂

Der britische Einfluß ist teilweise sehr stark erkennbar, vor allem bei dem “Modebewußtsein” der neuseeländischen Frauen: scheußliche Farbkombinationen und viel zu wenig Stoff für die entsprechenden Figuren, genau wie in England. Und daneben gibt es auch noch überall die Ausgeburt des schlechten Geschmacks, Sandwichs nach britischer “Bauart”, absolut ungenießbar. Und falls einer von McDonalds hier mitliest: wieso bekomm ich da ein BigMac Menü für weniger als 3 Euro? Wieso geht sowas nicht auch in Deutschland?

Ich hab noch über viele anderen Dinge nachgedacht, über die ich schreiben wollte, aber irgendwie hab ich gerade keine Lust mehr :-).

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