Die Nacht war bereits um 6:30 zu Ende, als mein Telefon geklingelt hat und mir mitgeteilt wurde, wann ich denn heute mein Fahrrad für den Rückflug einchecken muß. Um 8 Uhr bin ich dann aufgestanden und erst einmal ordentlich frühstücken gegangen. Zu meiner eigenen Überraschung hatte ich absolut keine Knieschmerzen mehr und auch absolut keinen Muskelkater, aber dafür hatte ich Schmerzen in der linken Achillessehne vom schiefen Untergrund beim Laufen, im linken Oberarm (woher auch immer), am wundgeriebenen Nacken sowie ein Kribbelgefühl in der linken großen Zehe, welches nach einem Monat immer noch nicht ganz verschwunden war. Ich mußte ja mal das Steak testen, welches auf der Frühstückskarte verzeichnet war – es sah allerdings besser aus als es mir geschmeckt hat.
Gestärkt ging es dann zum Internet Cafe, nur um dort festzustellen, dass die PCs mit einem Virus verseucht waren und die Browserfenster schneller aufgingen, als man sie schließen konnte. Als dann über 100 Fenster geöffnet waren, hab ich mein Geld zurückbekommen.
Von dort bin ich dann erst einmal zum See runtergegangen, wo die Leute anstanden, um sich fürs nächstjährige Rennen anzumelden. Im Rennhotel hab ich dann vor lauter Leuten erst einmal nicht die Urkunden und Rennlistenausgabe gefunden, aber dafür Faris. Während ich ihm zu seinem vierten Platz gratuliert hab, hat er die Zeit genutzt um ausgiebig Spott über mich auszuteilen – ok, ich hatte es ja auch nicht anders verdient :-).
Anschließend ging es zurück zum Hotel und ich hab mein Rad zerlegt und flugfertig verpackt. Am Nachmittag wurde es dann eingecheckt und mit dem LKW abtransportiert. Ich war ja äußerst gespannt, ob es dann auch wirklich in München ankommen würde. Dabei hab ich dann erfahren, dass ich einfach nur als Profi hätte starten sollen, dann hätte ich einen Startplatz für den Ironman auf Hawaii bekommen (war aber wohl besser für mich, dass ich keinen bekommen hab dieses Jahr). Danach bin ich nochmals zum Hotel gegangen und hab endlich meine Urkunde sowie das gebundene Ergebnisheft (sogar mit Farbfotos usw.) abgeholt. Kurz danach bin ich dann ein wenig durch die Stadt gewandert und hab dann bei “24/7” meinen ersten Slushy bekommen (Geschmacksrichtung Wild Cherry).
Am späten Nachmittag ging es dann zur Awards Ceremony, wo ich dann auch meine Rennfotos in Empfang nehmen konnte. Ich war mit den Fotos sehr zufrieden, wenn denn nun noch jemand die Zielzeit retuschieren konnte.
Kurz nachdem ich meine Fotos hatte, hab ich auch wieder Gunnar und Britta getroffen und wir haben eine Runde Fotos schauen gespielt :-). Irgendwann durfte man dann auch endlich in die Halle – dieses Mal mußten wir nicht wieder auf das Baseballfeld ausweichen – und konnten Essen fassen.
Die Siegerehrung war ziemlich langatmig, da zuerst einige Reden zu hören waren und anschließend jeweils die Top 5 in jeder Altersklasse auf die Bühne gerufen worden. Einige Zeit später war dies dann auch vorbei und beim Rausgehen bekam noch jeder eine DVD in die Hand gedrückt, welche alle Videos beinhaltete, die während der Siegerehrung gezeigt wurden (knapp 20 Minuten lang). Davon war ich sehr (angenehm) überrascht, vor allem wie sie innerhalb von knapp 20 Stunden einige tausend DVDs produziert haben.
Nachdem es vorüber war, hab ich noch ein paar Worte mit Gordo (welcher dritter wurde) gewechselt und bin dann wieder in Richtung Hotel gegangen. Das Gehen tat mir aber überhaupt nicht gut, da mit jeden Schritt die Schmerzen in meinem linken Schienbein schlimmer wurden – scheinbar war es einfach ein wenig überlastet. Nach einem kurzen Umweg (für einen Coke Slushy) kam ich dann im Hotel an und hab erst einmal mein Schienbein gekühlt, da es bereits total rot war. Außerdem hab ich mein Handgelenk endlich vom Teilnehmerarmband befreit.
26. August 2003:
Meinen letzten richtigen Tag in Kanada wollte ich mit Einkaufen verbringen. Daher bin ich um 8 Uhr aufgestanden und erst einmal zum Strand gegangen, da dort die Ironman Canada Ware mit 50% Rabatt verkauft wurde. Für 24 kanadische Dollar hab ich mir dann 2 Paar Sportsocken sowie ein T Shirt gegönnt. Danach bin ich fast noch einmal die komplette Laufstrecke abgegangen, da sich ja dort die ganzen Geschäfte befinden und ich so noch ein paar Fast Food Lokale durchprobieren wollte.
Allerdings hätte ich nicht mit einem Whopper Jr. starten sollen, da dieser sehr schwer im Magen lag.
Während dem Einkaufen hab ich dann auch gleich meine Quicksnap Kamera, welche ich bim Laufen dabei hatte, zum Entwickeln gebracht. Leider gab es bei Dairy Queen die groß angekündigten “Chocolate Utopia” nicht, so dass ich mit einem eigenartigen Bubblegum Eis vorlieb nehmen mußte.
Es hat in etwa so geschmeckt wie es aussieht – jeder darf sich darüber selbst seine Meinung bilden :-).
Das Gehen war für meine Knie, die seit Sonntag nacht eigentlich nicht mehr geschmerzt haben, schon eine ziemliche Anstrengung, so dass ich nach dem Einkaufen erst einmal einen zweistündigen Mittagsschlaf machen mußte.
Mein letztes Abendessen in Kanada bestand aus einem Hamburger mit einem Caesar Salat mit Shrimps. Da es inzwischen ziemlich frisch wurde, war ich ziemlich froh, dass ich nicht ganz umsonst einen Pulli eingepackt hatte. Am Abend hab ich dann im Kino neben dem Hotel meinen Kinogutschein eingelöst, welcher in der Packung meiner Lucky Charmes Cornflakes war. Ich bin dann in den erstbesten Film gegangen und dies war “Uptown Girls” – die Nachos mit dem Käse Dip waren ein wahrer Genuß für den Gaumen (leider bringt es kein deutsches Kino fertig, mal die original Sachen aus Nordamerika zu importieren, da die um unzählige Klassen besser schmecken als bei uns), aber der Film war ein ziemlicher Flop. Daher bin ich dann nach einer Stunde gegangen und bin todmüde gegen 22:30 ins Bett gegangen.