Ironman Canada 2003 – Das Fazit

Das Abenteuer Ironman ist nun also überstanden und scheinbar haben meine Knie (auch ohne Arztbesuch) alles überlebt. Allerdings muß man die ganze Aktion auch mal kritisch betrachten, da es ja nun echt nicht das Gelbe vom Ei war.

Zuerst einmal schauen, wie ich bei meinen selbstgesetzten Zielen abgeschnitten hab:

  1. Keine Krämpfe beim Schwimmen in Beinen und vor allem Füßen bekommen (bin in dieser Hinsicht sehr leidgeplagt)
  2. Kein platter Reifen auf der Radstrecke (falls doch, dann kann sich meine Fahrzeit gleich mal um gut 30 Minuten verlängern, falls ich überhaupt weiterfahren kann)
  3. Mindestens bis zum Halbmarathon laufend kommen, bevor mir die Kraft ausgeht und ich ab dann gehen muss (das wäre aber keine Schande, es sind schon einige Ironmansieger nahezu komplette Marathons gegangen, da einfach nichts mehr ging 🙂 ).
  4. Keine Knieschmerzen wie ich sie letztes Jahr hatte
  5. Unter 17 Stunden ins Ziel kommen 🙂
  6. Möglichst keine Magenprobleme

1,2 und 5 haben ja mehr oder weniger geklappt. 4 (daraus folgt auch 3) und auch 6 bekanntlich absolut nicht.

Auch wenn viele immer (zu recht?) über meine Ernährung schimpfen, so hab ich im Training eigentlich sehr sehr selten derartige Probleme und diese fast immer nur bei Wettkämpfen. In meinen Augen liegt das dann wohl an der Nervosität und der Hoffnung, den eigenen Anforderungen gerecht zu werden – ob sich das so ohne weiteres ändern läßt, kann ich nur sehr schwer einschätzen. Das wird sich mit der Zeit unter Umständen noch zeigen.

Und zu den Knieschmerzen ? Absolut keine Ahnung; ich hoff einfach mal, dass sie weggehen.

Mit meinem Zeit-Tipp fürs Schwimmen lag ich ja fast richtig, ohne den doofen Magen (kann ich den vielleicht beim nächsten Mal daheim lassen ?) hätte ich mein Ziel wohl geschafft. Also kann ich das Thema unter “paßt scho” abhaken.

Tja, das Radfahren. Ich weiß, es war eine absolute Katastrophe und man sollte wohl besser den Mantel des Schweigens darüber legen. Auf der Rolle bin ich ja schon früher die Berge der Strecke abgefahren (und es heißt immer, dass Berge auf der Rolle anspruchsvoller sein sollen als in echt) und da war der Richter’s Pass zwar ein wenig stressig, aber nicht so eine Megaqual wie in der Realität. Vielleicht waren ja auch nur meine Streckendaten falsch und das Profil auf der Rolle hat nicht gestimmt, aber das glaub ich nicht. Vor dem nächsten Ironman werd ich auf jeden Fall darauf achten, dass ich die 6 Wochen vor dem Rennen regelmäßig radeln werde, dann sollte es zumindest leichter fallen und vielleicht eine Zeit von unter 7 Stunden drin sein :-).

Zum Laufen kann ich nicht viel sagen, da ich ja wegen den Knien kaum laufen konnte.

Ein paar positive Sachen kann ich aber dennoch aus dem Rennen ziehen, da ich so einige Sachen gelernt habe, die ich sonst wohl im Training nicht mitbekommen hätte – angefangen mit dem Festmachen der Ersatzschläuche, Ernährung auf dem Rad usw. Alles wird besser 🙂

Eigentlich wollte ich ja auch mein Finisherfoto vergrößern und es mir an die Wand hängen, aber ich würde mich jedes Mal schämen, wenn ich das Foto anschauen würde – aber vielleicht wäre es als Mahnmal geeignet, so dass ich trainieren muß, um nicht wieder so eine “Leistung” abzuliefern.

Falls jemand bis hierhin durchgehalten hat mit dem Lesen, dann war die Person sehr tapfer :-).

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